Im Jahr 1992 legte die « Konferenz
der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung » (oder
« Erdgipfel ») in Rio de Janeiro (Brasilien), die erste
internationale Agenda und 27 Grundsätze für eine nachhaltige Entwicklung fest.
20 Jahre später, ebenfalls in Rio (20. bis
22. Juni 2012), werden die Regierungen, weit von ihren ursprünglichen Zielen
entfernt, die „Green Economy“ fördern, und damit darauf verzichten, politische
Entscheidungen, soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit über rein
wirtschaftliche Erwägungen zu stellen.
Die sogenannte grüne Wirtschaft führt dazu,
die Natur und die Gesellschaft als Ware und als Finanzprodukt zu betrachten –
und dies in einer Zeit, in der wir in einer Krisensituation bisher unbekannten
Ausmaßes leben, die die Finanzen, die Wirtschaft, die Gesellschaft und die
Umwelt betrifft.
Überall in der Welt lehnt sich die
Bevölkerung, die sich der Herausforderungen unserer Zeit bewusst ist, gegen die
negativen Folgen einer Politik auf, die versucht, diese „Fehl-Entwicklung“
(maldevelopment) im Gewaltmarsch
durchzusetzen.
Und während die Bevölkerung eine andere
Orientierung der Gesellschaft fordert, stellt sie fest, dass überall in der
Welt eine Vielzahl von Großprojekten durchsetzt werden soll : Flughäfen,
Autobahnen, Trassen für Hochgeschwindigkeitszüge, Staudämme, industrielle oder
kommerzielle Riesenprojekte – Großprojekte, die Ökosysteme und Agrarland
verwüsten, die funktionierende Lebensweisen und Gesellschaftsformen zerstören
und gleichzeitig öffentliche Finanzen verschlingen, die für Befriedigung
existenzieller Bedürfnisse nötig wären. Darum schließen sich die Gegner
zusammen, um gegen die Umsetzung dieser Projekte zu kämpfen und Alternativen
vorzuschlagen.
Die Protestbewegung gegen das 40 Jahre alte
Projekt eines neuen Flughafens in Notre-Dame-des-Landes (Frankreich, Großraum
von Nantes im Departement Loire-Atlantique) hat deshalb beschlossen, das 2.
Europäische Forum gegen aufgezwungene unnütze Großprojekte zu organisieren.
Diese Initiative versteht sich als Veranstaltung des Weltsozialforums und
möchte die zahlreichen Widerstandsbewegungen gegen diese unnützen Großprojekte
zusammenführen, um die Projekte aufzulisten und gemeinsam zu bekämpfen. Sie
zielt darauf ab, die Solidarität zwischen den Widerstandsbewegungen zu fördern
und gemeinsame Aktionen im europäischen Rahmen zu organisieren und so zum sozialen,
ökologischen und demokratischen Umbau beizutragen.
Wir laden daher alle diejenigen, die sich
als Bürgerinitiativen, in Netzwerken, in Organisationen usw. an diesen
Widerstandsbewegungen beteiligen, dazu ein, vom 7. bis zum 11. Juli 2012 zu uns
nach Notre-Dame-des-Landes zu kommen, um miteinander unsere Ideen
weiterzuentwickeln und um gemeinsam handeln zu können.
Homepage Flyer (Französisch)
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